Restaurierung

In den letzten Jahren zeigten sich zunehmende Schäden an der Ausstattung des Vogelsaals. Im Holz der Vitrinen und der Wandvertäfelungen erschienen breite Risse, die farbliche Fassung löste sich an vielen Stellen in größeren Platten ab.

Eine grundlegende Renovierung war notwendig geworden, um dieses einzigartige Denkmal in einem angemessenen Zustand zu erhalten und zu präsentieren. Im Jahr 2007 erfolgten umfangreiche restauratorische Befunduntersuchungen als wissenschaftlich fundierte Grundlage für die anstehenden Arbeiten.

Die Auswertung dieser Befunduntersuchungen in Zusammenschau mit den historischen Quellen ergab ein authentisches Bild von der ursprünglichen farblichen Abfassung des Saals. Gab es zuletzt eine vorwiegend monochrome Fassung in gebrochenem Weiß, zeigte der Saal hingegen ursprünglich eine Mehrfarbigkeit auf, deren wichtigstes Merkmal die Fassung der Vitrinenhintergründe in Azuritblau war. Diese ursprüngliche Mehrfarbigkeit, die sich ferner in vielen weiteren Details äußerte, sollte im Zuge der grundlegenden Renovierung wieder hergestellt werden.

Die eigentlichen Restaurierungsarbeiten begannen im November 2008 und dauerten rund 16 Monate. Kein einziger Quadratzentimeter des Saals blieb unbearbeitet!  Auf allen Holzteilen musste die oberste (letzte) Farbschicht aus den 1980er Jahren abgetragen werden und die darunter liegenden historischen Farbschichten früherer Renovierungsphasen mussten gefestigt werden, um einen schlüssigen Aufbau der neuen Farbfassung zu ermöglichen. Ebenso wurde die Gewölbedecke neu gefasst. Schließlich wurde auch das aufgedoppelte moderne Riemenparkett abgenommen, um das ursprüngliche Täferparkett wieder hervorzuholen und sorgfältig zu renovieren. Ein modernes, vitrinenbezogenes Beleuchtungssystem komplettierte die Arbeiten.

Veränderungen im Zuge der Renovierung ergaben sich auch in der Bestückung mit Exponaten. Um dem Anspruch an ein historisches Naturalienkabinett (wie es der Saal einmal war) gerecht zu werden, wurden zusätzlich geologische, mineralogische, paläontologische und botanische Exponate in die Konzeption einbezogen.

Um das Holz der Ausstattung und dessen Verbund mit der Farbauflage nachhaltig zu schützen, ist es notwendig, das Raumklima gezielt zu steuern, und vor allem die Luftfeuchtigkeit möglichst konstant zu halten. Infolgedessen kann es vorkommen, dass die Raumtemperatur des Saals in der kühlen Jahreszeit relativ niedrig ist. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Für die finanzielle Unterstützung der Maßnahme bedankt sich die Lyzeumstiftung Bamberg (Eigentümerin des Museums) bei folgenden Institutionen:

  • Oberfrankenstiftung
  • Bayerische Landesstiftung
  • Landesstelle für die nichtstaatliche Museen in Bayern (am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege)
  • Stadt Bamberg über Edgar Wolf`sche Stiftung
  • Landkreis Bamberg
  • sowie beim Freistaat Bayern (Mittel im Rahmen des Bauunterhalts).

Dank auch unseren Besuchern für die zahlreichen kleineren und größeren, sachbezogenen Spenden.

Für die kompetente Steuerung der Maßnahme gebührt Dank:

  • Staatliches Bauamt Bamberg
  • Restaurierungswerkstatt Peter Turek / Forchheim

Umfangreiche fachspezifische Beratung erhielten wir dankenswerterweise von der
Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern